Juli 2022

Am 6. Juli organisierte die VAM ihre traditionelle Exkursion ins Böhmische. Wie jedes Jahr ging es auf die Suche nach den Böhmischen Trüffeln. Der pilzkundliche deutsche Name lautet Gemeiner Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus). Genau genommen ist er weder Trüffel noch Streuling, sondern ist mit dem Steinpilz verwandt. Der Erbsenstreuling zählt zu den Röhrenpilzen (Boletales).

Die Trockenheit der vergangenen Monate, war auch im besuchten Habitat deutlich zu erkennen. Es wurden trotzdem zahlreiche Exemplare gefunden, jedoch waren viele durch die Hitze schon „überreif“ oder vertrocknet.

Nach der Pilzsuche gab es eine Mittagspause im „Hotel zum Speicher“ in Kopanina. Dort wurde wie immer sehr lecker und gemütlich gegessen.

Unser Vereinsmitglied Steffen Schmidt organisierte anschließend eine geologische Exkursion zu den Mofetten in der Umgebung. Mofetten sind Austrittspunkte von Kohlenstoffdioxid aus dem Boden. Sie sind als Begleiterscheinung von Vulkanismus anzusehen. Mofetten kennt man z. B. auch aus dem Hochmoor Soos; hier meist blubbernde Schlammlöcher, in welchen das CO2-Gas austritt. Die Hartoušov-Mofetten sind deutlich größer als jene in Soos, die größten besitzen 3 m Durchmesser.

Trotz des sehr niedrigen Grundwasserspiegels waren fast alle Mofetten mit Wasser oder sehr dünnem Schlamm befüllt. Es blubberte teilweise gewaltig! Auch der schwefelartige Geruch war sehr deutlich wahrnehmbar. An fast allen Mofetten lagen tote Vögel, Mäuse, Frösche und Insekten. Auf der Suche nach Wasser versterben die Tiere durch das dort austretende CO2.

In der Nähe der Mofetten konnten wir sogar „Pilze mit Hut und Stiel“ finden. Ein Frauentäubling und ein Chromgelber Graustieltäubling sorgten nach wochenlanger „Untermycelierung“ für wahre Euphorie…

Ein überaus interessanter, sehr gut organisierter Ausflug in die Geologie – vielen Dank dafür.

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